ELEMENTIS

Die diesjährigen Kirchenkonzerte stehen unter dem Motto „ELEMENTIS“.

Am 10. und 16. Dezember präsentieren wir in der St. Dionysius-Kirche Havixbeck und der Überwasserkirche Münster ein musikalisch vielfältiges Programm. Die Zuhörer erwarten unter anderem Renaissance-Klänge verwoben mit Neuer Musik,  südamerikanische Rhythmen und eine zeitgenössische Verarbeitung der Arche-Noah-Erzählung in dem sinfonischen Gedicht „El Arca de Noé“. Die künstlerische Darstellung der Naturgewalten in diesem Stück war ebenso namensgebend für unser Konzertprogramm wie die adventliche Komposition „Mentis“ des in Münster lebenden Komponisten Thiemo Kraas.

Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Programm:

  1. Joyeux Noël (Alfred Reed)
  2. Poppies for Fallen Heroes (Johan Nijs)
  3. El Arca de Noé (Oscar Navarro)
  4. Mentis (Thiemo Kraas)
  5. Cathedrals (Kathryn Salfelder)
  6. Aus „Suite Gothique“: 1. Prière à Notre Dame – 2. Toccata (Leon Boëllmann, arr. Gert Buitenhuis)
  7. Mary’s Boy Child (Jester Hairston, arr. Philip Sparke)
  8. Wie die Seehunde auf die Welt kamen (Siebe Krol & Jan Slofstra, arr. Dirk Annema)
  9. Nun freut euch, ihr Christen (J. F. Wade, arr. David Willcocks)

Joyeux Noël (Alfred Reed)

Joyeux Noël (der französische Ausdruck für „Frohe Weihnachten“) wurde ursprünglich für Blechbläserensemble mit Schlagzeug geschrieben. Der Erfolg des Werks in dieser Form und die zahlreichen Anfragen, ob es auch für ein volles Orchester geschrieben werden könne, veranlassten den Komponisten, das Werk für ein Blasorchester zu adaptieren, und in dieser neuen Form wurde es von der Eastern Wind Symphony unter der Leitung von Dr. William Silvester am 16. Dezember 2001 in Trenton, New Jersey, uraufgeführt. Die erste Aufführung unter der Leitung des Komponisten fand am 25. Juni 2002 in Tokio, Japan, mit dem Senzoku Gakuen Symphonic Wind Orchestra statt.

Die Musik ist aus vier Hauptmotiven aufgebaut, von denen jedes während der Entwicklung der Hauptmotive ein sekundäres thematisches Material hervorbringt. Die vorherrschende Textur ist abwechselnd kontrapunktisch und harmonisch, häufig auch eine Kombination aus beidem, und folgt damit der Praxis des Mittelalters in seinen vokalen und instrumentalen Fassungen. Die gute Laune der Jahreszeit und die Freude und der Frohsinn der Weihnachtsbotschaft an die Welt, die die Musik hervorruft, sind eine ständige Erinnerung an den Reichtum des mittelalterlichen französischen Ansatzes in der Musik seiner Zeit.

(Quelle: Joyeux Noël (Wind Ensemble) – Wind Repertory Project)

 

Poppies for Fallen Heroes (Johan Nijs)

Poppies for Fallen Heroes ist eine eindrucksvolle Ehrung der Opfer des Ersten Weltkriegs. Johan Nijs wählte für den Titel dieser berührenden Hommage die Mohnblume, das internationale Symbol für den Großen Krieg. Der Mohn hat sich nach dem ersten Weltkrieg als hoffnungsvolles Symbol für die Überwindung des „Großen Kriegs“ etabliert, da diese zarte Blume an Orten überleben kann, die durch Kämpfe und Bombenangriffe verwüstet wurden, an Orten, wo alles andere bereits gestorben ist.

 

El Arca de Noé (Oscar Navarro)

Das Symphonische Gedicht ist in zehn  Abschnitte unterteilt, die die biblische Geschichte der Arche Noah musikalisch nacherzählen:

AUF DEM BERG
In diesen Takten versetzt uns die Musik auf einen fernen Berg, wo Noah (dargestellt durch das Englischhorn) steht und die tragische Nachricht von der großen Sintflut erhält, die die Erde völlig verwüsten wird. Nach einigen Minuten bewegter Musik nähert sich das Bild einer detaillierteren Aufnahme der Worte Gottes an Noah in „Das Wort Gottes“.

DAS WORT GOTTES
Das tiefe Blech des Orchesters verkörpert die Worte Gottes an Noah, untermalt vom Klang himmlischer Glocken. Nach seinen letzten Worten richten wir den Blick auf die Tiere.

DAS LAND DER TIERE
Wir sehen eine Erde, die von einer Vielzahl von Tieren bevölkert ist. Wir hören etwa die Elefanten, die durch die Glissandi der Hörner dargestellt werden. Darunter erklingt ein unaufhörlicher Rhythmus, gespielt durch die Perkussion, die uns in weite Täler eintauchen lässt, in denen uns die Tierwelt gezeigt wird.

NOAHS FAMILIE
Noahs Familie, die die tragische Nachricht von der großen Sintflut erhalten hat, betrachtet schmerzlich die weiten Ebenen, die bald unter den Wassern verschwinden werden, und wendet ihren Blick wieder auf die Tiere.

DIE VÖGEL
In den nächsten Minuten beschreibt die Musik in groben Zügen die verschiedenen Familien des großen Tierreichs, die die Erde bevölkern, beginnend mit den Vögeln.

DAS LEBEN DES MEERES
In den folgenden Takten taucht die Musik in die großen Ozeane ein, die von Delfinen, Walen und anderen Lebewesen bevölkert werden, und beschreibt den wunderbaren Meeresgrund mit dem unaufhörlichen Spiel der Delfine und anderer Tiere. Nach diesem Abschnitt verklingt die Musik, bis die Nacht das Antlitz der Erde bedeckt (Glockengeläut in der Ferne kündigt Mitternacht an). Wenn die Tiere mit Noah und seiner Familie in der Arche sind, müssen sie nur noch die große Flut abwarten, die über sie hereinbricht.

DIE ARCHE ZUR NACHTZEIT
Mit einer warmen Melodie, die vom Horn dargeboten wird, und einigen leichten Eingriffen der Flöte und der Piccoloflöte, die das Pfeifen der Vögel simulieren, befinden wir uns nun im Inneren der Arche. Während seiner letzten Stunden auf der Erde hören wir diese sanfte Melodie, die nacheinander von verschiedenen Instrumenten dargebracht wird, die in einem großen Fortissimo des gesamten Orchesters ausbrechen, unterbrochen von ein paar kleinen Regentropfen, die „The Storm“ ankündigen.

DER STURM
Einige Sekunden lang hört man zwischen den ersten Regentropfen den Klang der Frösche (gespielt durch das Guiro) und plötzlich kündigt ein erster Blitz die Katastrophe an: die große Flut.

VERDAMMNIS
Das Bild der großen Sintflut versetzt uns nun außerhalb der Arche: ein großer Sturm zerstört die Erde vollständig, der Zorn Gottes kennt keine Grenzen und vernichtet alles, was sich ihm in den Weg stellt (in diesen Sekunden der Musik hören wir die Melodie, mit der das Werk zuvor vom Englischhorn vorgestellt wurde, und nun mit großer Wut und Zorn mit dem tiefen Blech des Orchesters).

Wieder begeben uns wir in das Innere der Arche, hören die allgemeine Nervosität und vor allem den Klang der Elefanten, wiederum gespielt vom Horn.

Die Musik richtet sich nun wieder der Außenseite der Arche zu, wo wir nach einigen Takten Ostinato, die von den Glocken unterstützt werden, zum großen Finale und dem Ende der großen Flut geführt werden.

Die Ruhe kehrt ein und die Arche verschwindet am Horizont unter dem Solo zweier Klarinetten, die uns zu einem unendlichen Pianissimo führen.

DIE NEUE ERDE
Nach der großen Katastrophe öffnet sich vor Noahs Augen eine neue Welt. Diese sanfte, vom Horn gespielte Melodie mit dem Pfeifen der Taube (Portamento der Flöte) in der Ferne kündigt das Wiederauftauchen neuer Täler und Ebenen vor den Augen der zukünftigen Bewohner der Erde an.

Mit einem unaufhörlichen Marschrhythmus und dem sanften Anschwellen des Wassers, das die Erde überflutet, bewegt sich die Arche auf die neue Erde zu; die Wiedergeburt eines jungfräulichen Paradieses wird von Gott gesegnet und Noah und seiner Familie angeboten.

(Quelle: EL ARCA DE NOE – Poema Sinfónico para Orquesta Sinfónica )

 

Mentis (Thiemo Krass)

Für sein Werk „Mentis“ – lateinisch für „Besinnung“ – wählte der Komponist zwei Lieder, die für ihn persönlich zu den schönsten Liedern der Adventszeit gehören: Das erwartungsvoll-festliche „Macht hoch die Tür“ sowie das zarte und innige „Maria durch ein’ Dornwald ging“. Beide Lieder überzeugen durch ihre Schlichtheit und Tiefe, die sie so einzigartig werden lassen.

(Quelle: Mentis | Thiemo Kraas)

 

Cathedrals (Kathryn Salfelder)

Cathedrals von Kathryn Salfelder ist eine Phantasie über Gabrielis Canzon Primi Toni aus der „Sacrae Symphoniae“, die 1597 entstand, und wurde 2008 mit dem renommierten Frederick Fennell Preis für junge Komponisten ausgezeichnet. Das Werk ist eine gelungene Synthese aus Alt und Neu, die das Geheimnis und die Faszination der Raummusik der Renaissance durch den Einsatz von zwei Blechchören hervorruft und mit einer reichen Farbpalette, modalen Harmonien und einer Vielzahl von Holzbläser- und Perkussionstexturen verschlungen ist.

(Quelle: Cathedrals | Kathryn Salfelder)

 

Suite Gothique (Leon Boëllmann, arr. Gert Buitenhuis)

Die Suite Gothique aus dem Jahr 1895 ist ein Orgelwerk des Komponisten Léon Boëllmann und zählt zu den bekanntesten Werken der Orgelmusik der französischen Romantik, das Gert Buitenhuis für Blasorchester adaptiert hat.

Im Satz Prière à Notre Dame wird musikalisch die mystische Vision eines hohen gotischen Kathedralraumes entfaltet. In der Toccata wird im Verlauf des Satzes die klangliche Dichte bis zu einem virtuos-mächtigen Finale gesteigert.

 

Mary’s Boy Child (Jester Hairston, arr. Philip Sparke)

Der vielseitige und überaus produktive Musiker, Schauspieler und Komponist Jester Haiston arbeitete in Hollywood an vielen erfolgreichen Filmen und Filmmusiken mit und komponierte darüber hinaus mehr als 300 Spirituals. Mary’s Boy Child ist sein wohl bekanntester Titel, der mit so berühmten Interpreten wie Harry Belafonte und Boney M ein Hit wurde. Mit seiner Fassung hat der Arrangeur Philip Sparke den Evergreen für Blasorchester im Calypso-Stil bearbeitet.

(Quelle: Mary’s Boy Child | Jester Hairston / Arr. Philip Sparke)

 

Wie die Seehunde auf die Welt kamen (Siebe Krol & Jan Slofstra, arr. Dirk Annema)

Unser Dirigent und musikalischer Leiter, Dirk Annema, hat ein beliebtes niederländisches – hierzulande aber bislang weitgehend unbekanntes – Lied für ein kleines Blechbläser-Ensemble und Gesang arrangiert. Wir hoffen, dass es auch dem heimischen Publikum gefallen wird!

 

Nun freut euch, ihr Christen (J. F. Wade, arr. David Willcocks)

Adeste fideles ist ein seit dem Mitte des 18. Jahrhundert überliefertes Weihnachtslied. In Deutschland ist es auch unter dem Titel „Nun freut euch, ihr Christen“ bekannt und zählt zu den beliebtesten Liedern für die Weihnachtszeit. Auch in der Popmusik ist das Lied weit verbreitet und findet sich auf den Weihnachtsalben zahlreicher weltbekannter Musiker. Wir spielen natürlich eine Fassung für Blasorchester und freuen uns auf den Gesang der Zuhörer.

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