Standing Ovations beim Kirchenkonzert

Zahlreiche Besucher lockte das Blasorchester Havixbeck von 1878 e.V. am Samstagabend zu seinem Kirchenkonzert in die St.-Dionysius-Kirche. Und diese entlohnten die Musiker mit lang anhaltendem Beifall und begeisterten Gesichtern. Unter dem Motto „Freiheit“ präsentierte das Orchester unter der Leitung von Dirk Annema ein besonderes Konzert. Mit dem Stück „O du mein Trost und süßes Hoffen“ wurde der Abend eröffnet. Dafür hatte sich das Orchester aufgeteilt. Die Posaunen- und Trompetenspieler standen auf der Orgelbühne und stiegen feierlich in den Choral ein.Mit dem zweiten Stück reiste das sinfonische Orchester in die Vergangenheit nach Valencia. „Luces Y Sombras“ von Ferrer Ferran beschreibt die Höhe- und Tiefpunkte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert. Das musikalisch anspruchsvolle Werk, das den Musikern viel technisches Können abverlangt, ließ die Zuhörer sich die damalige Zeit bildhaft vorstellen. Ein besonderer Moment des Stücks war das Flöten-Solo von Benedikt van Weegen, das die Zuhörer beeindruckte. Mit dem Stück „Jerusalem“ von Sir Hubert Parry wurde es wieder ruhiger. Das Stück, das als inoffizielle Nationalhymne der Engländer gilt, wurde auch schon zu Zeiten des 1. Weltkriegs im Kampf für mehr Rechte verwendet.

Mit dem 1. Weltkrieg und dem Wunsch nach Freiheit ging es mit „Pro Patria Mori“ weiter. Die belgische Stadt Ypern litt damals besonders. Der Komponist Tom Hondeghem beschreibt mit seinem atmosphärischen Werk die Gräueltaten und Ängste der damaligen Zeit. Die mystische Stimmung und der Drang nach Frieden wurden von dem Orchester musikalisch ausgearbeitet.
„Freiheit, die ich meine“ ist ein weniger bekanntes Volkslied. Dieses wurde bei der Verabschiedung von Bundespräsident Joachim Gauck 2017 gespielt, erzählte Moderatorin Barbara Hettlich , die informativ durch das Konzert führte. Da es ein Volkslied ist, forderte Hettlich die Besucher auf, das Stück gemeinsam mit dem Orchester zu singen.

Zum Schluss interpretierten die Musiker die Geschichte um Graf Egmont und König Filipe. Das Werk „Egmont“ mit seinen technischen und klanglichen Herausforderungen geht zurück ins 16. Jahrhundert. Den Musikern gelang es, die Zuhörer in den Spanisch-Niederländischen Zwist zu versetzen und die Geschichte um Egmont nachzufühlen. Der Solist Stefan Schmitz brillierte an der Gitarre und brachte die nötige spanische Atmosphäre in die Geschichte.

Mit einem Ohrwurm als Zugabe entließ das Orchester die Zuhörer: Mit dem bekannten Song „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen bewiesen die Musiker, dass sie auch die gegenwärtige Literatur beherrschen. Dirigent Dirk Annema hatte die Rockballade für Blasorchester arrangiert, und das Orchestermitglied Markus Schulte-Kellinghaus übernahm gekonnt den Gesangspart. So endete ein beeindruckendes Kirchenkonzert mit den Worten des Mottos „Freiheit“.

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