12.03.2016 Ein Genuss für die Ohren

Text und Fotos von Dieter Klein (Westfälische Nachrichten, vom 14.03.2016)

Sicher zählt das 30. Frühlingskonzert des Havixbecker Blasorchesters von 1878 zu den musikalisch-kulturellen Höhepunkten in der musikverwöhnten Baumberge-Gemeinde. Frühlingsblumen leuchteten wie vielsagende bunte Tupfer vom Rand der Bühne. Fröhliche Menschen strömten lange vor Beginn des Konzerts in die „Musikhalle“ der Anne-Frank-Gesamtschule.

Wie immer blitzten die Trompeten, Posaunen und Hörner golden aus der Dunkelheit. Musikwellen brandeten sauber und gewaltig bis in die hintersten Gänge.

Und doch war irgendwie alles anders. Bis klar wurde, wer den Dirigentenstab hielt: Dirk Annema, der Niederländer, in Havixbeck auch kein Unbekannter mehr. Und später, in der zweiten Hälfte, Rainer Becker, Dirigent des Jugendorchesters. Denn Christian Topp, der das Dirigat des Blasorchesters führt, ist schwer erkrankt. So galten ihm die Gedanken sowie viele guten Wünsche.

Und noch etwas war anders – das Publikum. Überall saßen Menschen, die Udo Jürgens einst mit „braunen Augen und mit schwarzem Haar“ in einem seiner Lieder gefeiert hatte. Menschen aus fernen Ländern, die jetzt in Havixbeck leben. Fröhlich unbekümmert und lachende Kinder in den Armen. Unverkennbar sah man ihnen an, dass sie sich freuten, auch dabei sein zu dürfen.

Nur die Musik war wie immer großartig. Ein Genuss für die Freunde sinfonischer Blasmusik. Modern, verständlich, anschaulich in ihrer eigenen Bildersprache aus Noten. Wie zum Beispiel in der berühmten „Hym to the sun“ des japanischen Komponisten Satoshi Satogisawa, bei der man förmlich hören konnte, wie sich die Sonne über dem Horizont erhebt. Aber auch später, bei den Arrangements der Musiklegende Phil Collins, den unvergessenen Schmusesongs der Gruppe „Abba“ oder einem Beatle-Medley, dirigiert von Rainer Becker, leuchtete die Wiedererkennungsfreude auf vielen Gesichtern.

Da lachten die Neu-Havixbecker gemeinsam neben ihren neuen Freunden aus der Gemeinde. Musik ist eben grenzenlos. Und wenn sie dann noch so perfekt portioniert dargeboten wird, wie an diesem großen Frühlings-Konzertabend, dürfte sie noch lange in den Herzen nachhallen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert