um 17:00Uhr – Der Eintritt ist frei
An Wassern still und klar…
Ganz bewusst haben wir diese Zeile aus dem 23. Psalm als Motto für unser diesjähriges Kirchenkonzert gewählt.
Denn die Choralmelodien, die diesem Konzert zu Grunde liegen, sind wie eine erfrischende Wasserquelle, klar, belebend und von schlichter Schönheit.
Das Blasorchester Havixbeck von 1878 unter der musikalischen Leitung von Christian Topp beginnt das Konzert mit dem norwegischen Choral „Herre Gud dit dyre Navn og Aere“, den John Brakstedt in seiner festlichen „Intrada“ in frischen Farben vorstellt und gekonnt in Szene setzt.
Ganz anders konzipiert ist die „Hymn to the Fallen“ aus dem Film „Der Soldat James Ryan“. Als wolle der Komponist John Williams die Sprachlosigkeit ob der Gräuel des Krieges sichtbar machen.
„Nicht so traurig, nicht so sehr“, aus diesem Bach-Choral entstammt das Werk „Traveler“. Der Amerikaner David Maslanka schrieb es anlässlich der Pensionierung eines guten Freundes. Diese komplexe Musik fordert das Orchester in allen Stimmen und zählt zu den eindrucksvollsten Werken der Literatur für sinfonische Blasorchester.
Im nächsten Jahr wird „Traveler“ als Selbstwahlstück des Blasorchester Havixbeck von 1878 beim Landesmusikfest in Soest zur Aufführung kommen.
Camille Saint Saens, als Komponist häufig auf „Karneval der Tiere“ reduziert, schaffte mit dem grandiosen Schlusssatz seiner 3. Sinfonie, in dem eine Kirchenorgel einen großartigen Choral anstimmt, die Grundlage für „Homage“ von Jan van der Roost.
Vielleicht hat es Ihnen vor Staunen die Sprache verschlagen und Sie finden keine Worte, um das Gesehen zu beschreiben. So ist es auch im „Lied ohne Worte“ von Rolf Rudin. Als wahrhaft unaussprechlich beschreibt er die Einmaligkeit der Schöpfung. Es gelingt ihm, eine Melodie zu komponieren, die fast schwebend im Raum hängt, die sich immer weiter bewegt und entwickelt und uns unsere Kleinheit vor Augen führt.
Mit David Gillingham steht ein weiterer Komponist aus den USA auf dem Programm. Seine Komposition „Beside still waters“ gab dem Konzert seinen Namen. Dieser Choral ist in den Vereinigten Staaten genauso verbreitet wie sein deutsches Gegenstück „Mein Hirte ist Gott der Herr“. Um den Choral herum spinnt sich eine interessante Begleitung und kunstvolle Harmonik und man kann fast schon seine Hand nach dem Quellbach ausstrecken um sich zu erfrischen.
Natürlich werden auch in unserer Zeit Melodien komponiert, die keinen Vergleich mit barocken Vorbildern scheuen müssen. Einer dieser wunderbaren Choräle ist „Seal Lullaby“ von Eric Whitacre. Er vertonte das gleichnamige, rührende Gedicht von Rudyard Kipling, das in deutscher Übersetzung so endet: „Ach, mein kleiner müder Flipper, roll dich behaglich zusammen! Dass der Sturm Dich nicht wecke und kein Hai dich angreife, schlafend in den Armen der sacht wiegenden See.“
Tauchen Sie ein in die Tiefe der Musik, …still und klar, erfrischend und belebend.