Vielfalt sinfonischer Blasmusik im Frühlingskonzert

Unter dem Titel „Aufbruch“ hatte das Blasorchester Havixbeck zum diesjährigen Frühlingskonzert am vergangenen Sonntag nach Rosendahl-Osterwick eingeladen. Trotz des frühlingshaften Wetters, Coronaverordnungen und der nötigen Anreise aus Havixbeck waren zahlreiche Gäste erschienen, um das Konzert zu verfolgen. Nach dem Konzertauftakt durch die „Festmusik der Stadt Wien“ und begrüßenden Worten durch den Vorsitzenden Martin Rölver zeigten die Musikerinnen und Musiker mit der „Danza Sinfonica“ von James Barnes, dass trotz westfälischen Temperaments auch spanisch-feurige Musik mit Flamenco-Rhythmen zu ihrem Repertoire gehört. Im Anschluss wurde es ruhiger und andächtiger mit einer Bearbeitung von Wagners Pilgerchor und dem anschließenden Stück „Prayer of Ukraine“, das aus aktuellem Anlass zusätzlich ins Programm genommen wurde – weil Aufbruch eben auch Flucht und Suche nach Schutz bedeuten kann. Im Anschluss wurde es mit dem Concierto de Aranjuez erneut spanisch: Eva-Maria Schulte, Solistin am Altsaxophon, füllte das Adagio musikalisch mit viel Leben und beeindruckte die Zuhörer. Vor der Pause präsentierte das Blasorchester das Stück „Havixbeck L874“. Vom Dirigenten Dirk Annema selbst komponiert und dem Orchester gewidmet, beschreibt das Stück seine wöchentliche Anreise und die Vorfreude auf die Proben in Havixbeck. Ein kurzweiliger Konzertmarsch – und mit viel Spielfreude vorgetragen lässt es niemanden zweifeln, dass die Zusammenarbeit zwischen Orchester und Dirigent auf einer guten Grundlage steht.

Ein großer Dank gilt an diesem Abend auch all denen, die in den letzten drei Jahren mit ihren Spenden dafür gesorgt haben, dass das Orchester nun mit einem kompletten Schlagwerk ausgestattet ist. Durch die Aktion „Hörst du meine Triangel“ kam eine enorme Summe zusammen – und Namen wie „Alma“, „Gisela“ oder „Schmubbes“ für verschiedene Instrumente der neuen Ausstattung. Als kleines Dankeschön wurden alle Spender an diesem Abend als Ehrengäste im Konzert begrüßt.

In der zweiten Hälfte präsentierte das Blasorchester Werke, die im Zusammenhang mit der Coronapandemie entstanden sind oder zur Verfügung gestellt wurden. Das lebhafte Stück „Revived“ wurde vom Komponisten Christiaan Janssen so verfasst, dass es in unterschiedlichen Besetzungen einstudiert werden kann, den richtigen Schwung erhält es hier in der Aufführung des Gesamtorchesters. Das Blech- und Schlagzeugregister nimmt das Publikum im Anschluss mit in eine Großstadt: „Rumble in the City“ lässt die trubeligen Szenen einer Großstadt vorm inneren Auge der Zuhörer entstehen. Im Anschluss zeigt auch das Holzregister mit der „Celebration for Woodwinds“, wie vielfältig die Möglichkeiten eines sinfonischen Blasorchesters sind.

Im Gesamtklang zu hören ist dann wieder „Lexicon of the Gods“, einer Filmmusik ähnlich und bei hohem musikalischen Anspruch gleichzeitig gut zugänglich und mitreißend. Ein Glenn-Miller-Medley rundet die große Bandbreite des Konzertprogramms ab, bevor das Publikum mit dem hoffnungsvollen „Immer wieder geht die Sonne auf“ und einem gemeinsam im Kanon gesungenen „Dona Nobis Pacem“ musikalisch verabschiedet wird. Nicht ohne sich seinerseits mit viel Applaus beim Blasorchester Havixbeck für das Konzert zu bedanken.

 

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